Schnupper-Lektion:

Woche 1 – Lektion 1

Willkommen zu Woche 1, Tag 1 von „Fifty Shades of Herbst“. Diese Woche ist dem Licht gewidmet und wir werden jeden Tag einen anderen Aspekt der Lichtfotografie behandeln. Schau dir das Pinterest-Board an, das du über dieser Lektion findest, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was dich diese Woche erwartet.

Licht ist für die Fotografin/den Fotografen das, was der Pinsel für einen Künstler ist. Jede Art von Licht hat eine andere Wirkung auf das Motiv oder die Kulisse. Kreativ eingesetzt ist Licht dein größtes Kapital und die wichtigste Zutat für die Fotografie, um Stimmung zu erzeugen.

Im September ist das Licht noch stark und geht nur langsam unter, sodass das goldene Licht länger tief am Himmel steht. Dies macht es zum perfekten Werkzeug, um lange Schatten, gesprenkeltes Licht oder goldene Motive und Szenen zu gestalten.


Wir starten das 50 Shades-Projekt mit:

Streulicht

Streulicht entsteht, wenn das Licht gebrochen wird, z. B. wenn die Sonne durch einen Baum scheint. Es fällt dann auf eine Oberfläche (einen Tisch oder eine Wand) und sieht leicht fleckig aus – Streulicht.

Licht verändert sich ständig, und damit meine ich nicht, dass es an einem Tag sonnig und am nächsten bewölkt ist. Im Laufe des Jahres wirst du feststellen, dass das Licht an manchen Stellen Schatten wirft, was einige Tage später nicht mehr der Fall ist.

Das Foto unten wurde beispielsweise von meinem Esstisch aus aufgenommen. Zu dieser Jahreszeit entsteht das gesprenkelte Licht, wenn die Sonne durch den Apfelbaum gegenüber dem Fenster scheint. Die Blätter und Zweige brechen das Licht und gestalten so einen gesprenkelten Effekt.



Verwende gesprenkeltes Licht, um eine langweilige Stelle in eine interessant aussehende Fotokulisse zu verwandeln.

Gesprenkeltes Licht ist natürlich das ganze Jahr über verfügbar, aber das Licht am späten Nachmittag ist zu dieser Jahreszeit stark, und wenn es durch deine Fenster zu Hause scheint, sind die Schatten stark genug, um interessante Kulissen für deine Fotos zu schaffen.


Übung 1: Lichttagebuch

Suche nach Bereichen in deinem Zuhause, die an bewölkten Tagen bei weichem, diffusem Licht bezaubernd aussehen, sowie nach goldenen Lichtkulissen, ungewöhnlichen Schatten und gesprenkeltem Licht an sonnigen Tagen. Schatten werden im Allgemeinen nicht wahrgenommen, weil wir mit ihnen leben. Daher ist es eine gute Idee, dein eigenes Zuhause mit neuen Augen zu betrachten, damit du sie in Zukunft nicht übersiehst.

Schnapp dir ein Notizbuch und einen Stift und beginne, deine Beobachtungen in einem „Lichttagebuch“ festzuhalten, das dem Licht in deinem Zuhause und deiner Nachbarschaft gewidmet ist. Wenn dir eine lichttechnisch interessante Situation auffällt, notiere dir, wo sie war und WANN du sie entdeckt hast – das wird dir bei der Planung deiner zukünftigen Fotos helfen.

Zum Beispiel habe ich oft am frühen Morgen starkes goldenes Licht, das durch das Wohnzimmerfenster strömt und den gesamten Raum golden färbt (und leider den Staub, die Hundehaare und die Spinnweben zeigt, die mir sonst nicht auffallen 😂).

Oder das Licht auf dem Tisch im Bild oben. Ich war schon über zehn Jahre lang Fotografin, bevor mir auffiel, dass ich nur im September auf diesem einen Tisch mit Licht gesprenkeltes Licht hatte. Ich freue mich jedes Jahr darauf und habe jedes Mal ein paar Ideen für Fotos.

Mache dir Notizen darüber, wie du jede Art von Licht in deinen zukünftigen Fotos einsetzen wirst.


Übung 2: Fotografie mit Streulicht

Überlege dir, was du auf meinen Tisch stellen würdest. Was fotografierst du gerne? Erstelle eine Liste mit Objekten, die du möglicherweise in eine Kulisse mit Streulicht beinhalten würdest.

Es ist gut zu wissen, dass du für diese Art der Fotografie eher kleinere, niedrigere Objekte verwenden solltest. Höhere Objekte werfen lange Schatten, die von den gesprenkelten Schatten ablenken. Zu viele verschiedene Arten von Schatten innerhalb einem Foto können zu viel sein.

Das Foto unten wurde auf demselben Tisch aufgenommen. Zu dieser Jahreszeit gestaltet das Glas riesige Schatten.


Je nach deinem üblichen Fotostil kannst du die Schatten in der Bildbearbeitung abschwächen oder verstärken.